Absicht

ESP Thun Bahnhof: Stadtentwicklung unter kulturellen Grundsätzen

Das Bild unserer Umwelt ist einem dauernden Wandlungsprozess unterworfen. Insbesondere bei der baulichen Entwicklung der Stadt ist es wichtig, dass die Art und Weise solcher Veränderungen gesellschaftliche Mehrwerte bringt und eine Aufgabe zur Gestaltung unserer Umwelt darstellt. Die Wahl eines städtebaulichen Konzeptes hat dabei nicht nur mit planerischen und architektonisch-räumlichen Aspekten zu tun, sondern ebenso mit kulturellen, sozialen und gesellschaftspolitischen Wertvorstellungen.

Der bevorstehende bauliche Eingriff in das Stadtgefüge von Thun ist als ein neues Fragment in einer Folge unterschiedlicher planerischer Vorstellungen und Realisierungen zu verstehen. Die Stadt ist komplex, geschichtet aus Bildern, die sich ergänzen und zum Teil auch widersprechen mögen. Diese Komplexität und Widersprüche bilden das eigentliche Spannungsfeld des urbanen Raumes und damit auch die Attraktivität eines regionalen Zentrums. Die baulichen Massnahmen im Gebiet des ESP Thun Bahnhof sind jedoch nicht als isolierte Einzelaktionen zu betrachten. Vielmehr sollen sie Bezug nehmen auf sowohl frühere planerische Bemühungen als auch auf die heute aktuellen Gebäude, Nutzungen, Beziehungen und angrenzende Gebiete.

Jede Zeit hat ihre Ausdrucksweise und jede Bauaufgabe einen ideellen Hintergrund, der zur Aufgabe selber geführt hat. Verbunden wird dies mit einem Flexibilitätsanspruch für heute noch unbekannte Entwicklungen und der Wahrung verschiedener öffentlicher Interessen.

Der Entwicklungsschwerpunkt Thun Bahnhof im Herzen der Stadt Thun ist ein Gebiet das Fragen zur Mobilität und Siedlungsentwicklung, zum Wohnungs- und Gewerbebau, zu öffentlichem und privatem Raum und andere Fragestellungen aufwirft. Es geht um Nichts weniger als das Ausloten wie sich Thun als Stadt weiterentwickeln soll. Diese Arbeit soll eine Idee skizzieren und als Grundlage für dieses Ausloten dienen.

Jürg Bührer, Juli 2019